Wegstrecke: Schwäb.Hall - Backnang - Esslingen- Tübingen - Rottenburg - Horb- Loßburg -
Wolfach - Gengenbach - Strasbourg zirka 323 km
Pilgerbericht von Schwäbisch-Hall nach Strasbourg
vom 09.05.16 bis
13.05.16
Montag 09.05.16
Anfahrt: Mit dem Zug 7:07 von Monsheim über
Mannheim, Heilbronn nach Schwäbisch Hall, Ankunft 10:51
Schwäbisch Hall |
Rad: Anfahrt Bhf Monsheim 7km. Bei sonnigem Wetter von Schwäb. Hall Richtung Michelfeld, Radweg an B14 vorbei, Industriegebiet, in Michelfeld links ab nach Starkholzbacher See, Hilbenhof, nach Wielandweiler, Kornberger Mühle, Hammerschmiede, Badhaus, ab hier steil nach Mannenweiler bis Steinberg, dann bergab an Speckhof vorbei auf Strasse nach Murrhardt (28 km Hm 355). An der Murr entlang bis Sulzbach (19 km). Weiter über Maubach nach Winnenden (13 km). Insgesamt 67 km 590 Hm
Besichtigungen:
Fahrt ab Bahnhof hinunter zur Tauber, dann über die Henkersbrücke bergauf zur
Altstadt. Marktplatz mit Rathaus , schöne Fachwerkfassaden, Kirche St. Michael
(Stempel) mit sehr schönem Altar, Probe vor der Kirche für die „Räuber“.
Besichtigung Murrhardt an der Murr: Kleiner Altstadtbereich,
Stadtkirche, Walterichskirche. Sulzbach an der Murr: Gemütliches Örtchen.
Besichtigung Backnang: Backnanger Stadtturm,
Handwerkermuseum, mehrere historische Häuser z.B. Stadthaus, Schulhaus und
Fachwerkhäuser.
Winnenden: Schwaikheimer Torturm, Schloss Winnenden jetzt
Psych. Klinik, Schlosskirche mit einem phantastischen Jakobus Hochaltar
(Schlüssel in der Klinik, Stempel beim Empfang), Altstadt überschaubar,
Markthaus.
Unterkunft: Hotel
Central am Anfang des Industriegebietes.
Lobby und Zweibettzimmer im 1.OG, Zimmer insgesamt gut, nachts nur von
0:00 bis 5:00 Uhr bei offenem Fenster zur Strasse möglich.
Frühstücksbüffet gut mit Auswahl.
Essen:
Mittagsrast bei Kuchen in Schwäbisch-Hall. Abends beim Griechen direkt neben
Hotel Central, Griechischer Teller reichlich und gut.
Dienstag 10.05.16
Rad: 9:00 Uhr Abfahrt, leichter Nieselregen, an den Fa. Kärcher Produktionsgebäuden vorbei. Ab Bahnhof gute Radwegbeschilderung über Schwaigheim, Korb, Beinstein. Dann ziemlich steile Anstiege ab Stetten bis Esslingen. 21 km 390 Hm
Wegen dem starken Regen in Esslingen wurde eine Regenpause
eingelegt und der Zug bis Nürtingen genommen. Dort wartete Jens, der mich bis
Tübingen begleitet. 30 km
Von Nürtingen immer am Neckar entlang bei teils starkem
Regen bis kurz vor Tübingen. Der Regen lässt gottseidank nach, daher wird der
Abstecher zum Kloster Bebenhausen angefahren. 12 km. Anschliessende
Radbesichtigung bei Sonnenschein durch Tübingen. Insgesamt 66 km 610 Hm.
Besichtigungen: Esslingen:
Sehr schöne Altstadt mit Fachwerkhäusern mit alemannischem Fachwerk, Esslinger
Rathausstil, älteste Fachwerkzeile Deutschlands, Schelztorturm mit Skywalker,
Stadtkirche, Münster St. Paul, Frauenkirche (Jakobusdarstellungen), Stempel im
Tourismusbüro.
Bebenhausen: Schloss- und Klosteranlage, Besichtigung Zisterzienser-Kloster, sehenswerter
Kreuzgang und Klosterkirche. Stempel an Kasse
Tübingen: Fahrradbesichtigungstour durch die Altstadt, am
Abend zu Fuss, Schloss Hohentübingen, Stiftskirche, Marktplatz, Alte Burse,
Alte Uni, Jakobskirche (Stempel gegenüber).
Unterkunft: Hotel
Am Kupferhammer, zirka 10 min Fussweg zur Altstadt, Zimmer ruhig im Untergeschoss. Einrichtungen ok und sauber,
aber Dusche mit Duschvorhang und sehr eng. Frühstück ausreichend und gut.
Essen: Mittagsrast mit Suppe in Essslingen,
abends Pizza in Tübingen am Haagtor .
Mittwoch 11.05.16
Rad: Von Tübingen
über Hirschau, Wurmlingen (wegen schlechter Sicht nicht zur Kapelle hoch) nach
Rottenburg am Neckar. Das Wetter ist jetzt sonnig. Dann steile Anfahrt Richtung
Seebronn, auf Hochebene nach Wolfenhausen, Ergenzingen nach Eutingen im Gäu.
Abfahrt ins Neckartal nach Mühlen. Dann am Neckar entlang nach Horb mit
Steigungen in die Altstadt bis zum Rathaus. Hier bekam ich den Tipp über das
Glatttal nach Lossburg zu fahren. Neckaraufwärts bis zur Brücke nach Ihlingen.
Abstecher zur Jakobskirche. Wieder zurück über Dettingen bis Abzweig Glatt. Im
Ort ein schön gelegenes Wasserschloss. Sehr angenehmer Radweg ins Glatttal bis
Hopfau, dann immer steilere Auffahrten über Bettenhausen nach Leinstetten.
Weitere steile Waldwege bis Dottenweiler. Fahrt nach Lossburg und in der Ferne
hört man schon das Gewittergrollen. 78 km 1010 Hm.
Besichtigungen:
Rottenburg: Schöner Marktplatz, Marktbrunnen und Dom St.
Martin mit schlichter Bauweise. Stempel im Tourismusbüro. Horb: Schöne Fachwerkhäuser, aber sehr
steile Altstadtlage . Stempel im Tourismusbüro.
Ihlingen: Sehenswerte Jakobuskirche mit Gedenkstein (Stempel
in der Kapelle)
Glatt: Wasserschloss mit ausgezeichnetem Cafe. Leinstetten:
Stephanus Kirche mit herrlichem Flügelaltar. Stempel in der Kirche.
Horb: Viel Straßenverkehr, wenig Sehenswertes, ehemalige
Jakobuskirche jetzt Gemeindehaus.
Unterkunft: Hotel Zur Traube in Lossburg , ruhige Lage abseits der Durchgangsstrasse. Einzelzimmer
mit Balkonausgang, ausreichend gross und sauber. Freundliches Personal.
Schlechtes WLan, Heizkörper aus, damit keine
Trocknungsmöglichkeiten. Das Frühstück war ok, aber kleine Brötchenauswahl und
aufgebacken.
Essen: Rast in
Rottenburg und Glatt bei Kaffee und Kuchen. Zum Abendessen gab es einen
Haus-Burger „Zur Traube“ schmackhaft, grosse Portion.
Donnerstag 12.05.16
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Alpirsbach |
Rad: Schon
frühzeitig Abfahrt zum Freischwimmbad bei leichtem Nieselregen. Am Parkplatz
beginnt der sogenannte Flösserweg immer an der Kinzig vorbei. Schöner Waldweg an
Bauernhöfen vorbei bis Alpirsbach.
Bei leicht beginnendem Regen ab Alpirsbach wird auf dem ausgeschildertem
Radweg Schenkenzell erreicht. Weiter geht es nach Schiltach teilweise an der
Strasse nach Halbmeil . Vor Wolfach wird der Regen immer stärker. Auf Nachfrage erreiche ich den sehr steilen
Kreuzweg hinauf zur Jakobskapelle (1,5 km steile Anfahrt). Völlig durchnässt
kehre ich später in Wolfach bei der Krone (Stempel) ein. Leider macht der Regen
keine Pause, daher Weiterfahrt über Haslach auf dem Kinzigtalradweg direkt nach
Gengenbach. Auffahrt zur Jakobskapelle Gengenbach. 70 km, 400 Hm
Besichtigungen:
Benediktiner Kloster Alpirsbach, Kreuzgang im gotischen Stil, Klosterkirche mit
bemerkenswerter Orgel, weiter auf dem Weg am historischen Grenzpfahl Württemberg/Baden
vorbei, am Ortseingang Schenkenzell Santiago Gedenkstein, Jakobskapelle Wolfach
herrlich über dem Kinzigtal gelegen. Schiltach, Wolfach, Haslach leider alles
im Regen, Mühlenkirche in Haslach. Auf den Abstecher nach Zell am Hammersbach wurde
verzichtet. Jakobskapelle Gengenbach geschlossen. Stempel im Tourismusbüro.
Leider war die 4 stündige Regenfahrt kein Vergnügen. Bei nur noch leichtem
Regen wurde Gengenbach im Abendspaziergang besichtigt.
Unterkunft: Hotel Pfeffermühle. Dieses Hotel kannte
ich bereits von einem früheren Aufenthalt. Moderne Zimmer, ruhig und gut
ausgestattet, genügend Heizkörper zum Trocknen, sehr freundlicher Empfang.
Alles Bestens.
In der Pfeffermühle mein bestes Frühstück auf der
Pilgerreise.
Essen: Mittags
Einkehr in Gasthaus Krone Wolfach, leckeres Nudelgericht. Abends in einer
Weinstube Salatplatte mit Lachs. Später ein Absacker im „Frei“.
Freitag 13.05.16
Rad: Das Wetter
ist kühl, bewölkt, aber noch kein Regen! Der Kinzigtalradweg führt geradewegs
nach Offenburg. Dann weiter teilweise an der Kinzig oder auf dem Damm über
Willstätt nach Kehl. Über die geschwungene Fahrradbrücke (Passerelle) gelangt
man über den Rhein in den Jardin des deux Rives. Anlässlich der Gartenschau
2004 erbaut. Danach ist der Radweg durch ein grünes Band sehr gut
gekennzeichnet bis zum Strasbourg Centre. Man kommt direkt am Endziel Münster
heraus. Der spätere Weg zum Bahnhof wurde mir sehr gut beschrieben und war auch
gut anzufahren. Bei der Ankunft in Monsheim hat mich das Regenwetter nochmals
auf der Heimfahrt geduscht. 42 km, Flachetappe
Besichtgungen: Auf
den Abstecher nach Schutterwald
wurde verzichtet. Endziel war das Strassburger Münster (Stempel in der Kirche),
das eigentlich Liebfrauenmünster zu Strassburg heisst. Sie ist eine der
bedeutendsten Kathedralen, die zu den grössten Sandsteinbauten der Welt gehört.
Das Münster hat eine asymmetrische Form. Sehenswert sind die Astronomische Uhr
und die Schwalbennestorgel. Der Besuch von vielen geführten Gruppen ist also
bei diesem Kulturgut nicht ungewöhnlich. Nach dem Münsterbesuch bin ich dann
noch durch die Altstadtgassen geschlendert.
Essen: Nur
Kaffeepause in Strassburg, abends Einladung in Zellertal.
Heimfahrt: Abfahrt
am Gare SNCF um 13:22 nach Appenweier, Zug nach Karlsruhe, Umsteigen in
Mannheim, Umsteigen in Worms, Weiterfahrt nach Monsheim, Ankunft 16:59 Uhr. Mit
dem Rad bis Zellertal.
Unterkunft:
Zuhause im Zellertal
Zusammenfassung:
Der erste Tag war nach der Zugfahrt ziemlich anstrengend,
vor allem der Weg von Schwäbisch-Hall nach Murrhardt. Dafür boten die Orte
Schwäbisch-Hall, Murrhardt und Backnang viel Kultur, sehenswertes Fachwerk,
schöne und ruhige Landschaften. Die Schlosskirche (Jakobskirche) in Winnenden
mit ihrem Jakobus Altar war umwerfend. Ein besonderer Höhepunkt war Esslingen
am Neckar mit seiner Bau- und Fachwerkgeschichte.
Das Neckartal und der Radweg sind ab Nürtingen sehr angenehm
zu fahren. Der Abstecher zum Kloster Bebenhausen hat sich sehr gelohnt. Die
Altstadt von Tübingen hat Flair und durch die Studenten ein jugendliches
Treiben. Rottenburg am Neckar hat mich nicht so angesprochen, die Altstadt von
Horb am Neckar ist zwar sehenswert, aber aufgrund der Hanglage nicht so
angenehm zu erkunden. Die Jakobskapelle in Ihlingen hat mich beeindruckt, ebenso
das ruhige einsame Glatttal. Leider waren die späteren steilen Auffahrten nach
Lossburg sehr anstrengend. Lossburg selbst bietet nicht allzu viel, da ist
Alpirsbach mit seinem Kloster wesentlich attraktiver. Der weitere
Kinzigtalradweg bietet mit Schiltach, Wolfach und Haslach beschauliche und
gemütliche Städte. Die Jakobskapelle in Wolfach gehört sicherlich zu den
Höhepunkten dieses Jakobsweges. Gengenbach mit seiner schönen Altstadt und der
beschaulichen Umgebung ist immer einen Besuch wert. Das Pilgerziel Strassburg
mit Münster ist ganzjährig ein Touristenmagnet und ein würdiger Abschluss
dieser Pilgerreise.
Fazit:
Die Gesamtstrecke von zirka 323 km mit dem Tagesschnitt von
etwa 70 km an den vier ganzen Radtagen war teilweise anstrengend, was sicherlich
auch an dem Regen lag.
Gastronomisch und von den Übernachtungsmöglichkeiten gesehen
war alles von guter Qualität. Das Preisleistungsverhältnis war in Ordnung und
überall war man gastfreundlich.
Mein Gesamturteil fällt sehr positiv aus, da es mit der Fachwerkstrasse,
dem Neckartal und dem Kinzigtal sehr vielfältige Eindrücke und
Sehenswürdigkeiten gab.
Das Pilgerwesen wird von den Gemeinden und Tourismusämtern
gepflegt. Es werden Informationen, Wegbeschreibungen und Hilfestellungen
gegegeben.
Mit Pilgergruß Helmut