Mittwoch, 10. August 2016

Jakobsweg von Schwäbisch-Hall über Rottenburg, Wolfach nach Strasbourg

Jakobsweg vom 09.05 bis 13.05.2016

Wegstrecke: Schwäb.Hall - Backnang - Esslingen- Tübingen - Rottenburg - Horb- Loßburg -
Wolfach - Gengenbach - Strasbourg zirka 323 km

Pilgerbericht von Schwäbisch-Hall nach Strasbourg


vom 09.05.16 bis 13.05.16

Montag 09.05.16

Anfahrt:  Mit dem Zug 7:07 von Monsheim über Mannheim, Heilbronn nach Schwäbisch Hall, Ankunft 10:51

Schwäbisch Hall




Murrhardt




Backnang


Winnenden



















Rad:  Anfahrt Bhf Monsheim 7km. Bei sonnigem Wetter von Schwäb. Hall Richtung Michelfeld, Radweg an B14 vorbei, Industriegebiet, in Michelfeld links ab nach Starkholzbacher See, Hilbenhof, nach Wielandweiler, Kornberger Mühle, Hammerschmiede, Badhaus, ab hier steil nach Mannenweiler bis Steinberg, dann bergab an Speckhof vorbei auf Strasse nach Murrhardt (28 km Hm 355). An der Murr entlang bis Sulzbach (19 km). Weiter über Maubach nach Winnenden (13 km). Insgesamt 67 km 590 Hm

Besichtigungen: Fahrt ab Bahnhof hinunter zur Tauber, dann über die Henkersbrücke bergauf zur Altstadt. Marktplatz mit Rathaus , schöne Fachwerkfassaden, Kirche St. Michael (Stempel) mit sehr schönem Altar, Probe vor der Kirche für die „Räuber“.
Besichtigung Murrhardt an der Murr: Kleiner Altstadtbereich, Stadtkirche, Walterichskirche. Sulzbach an der Murr: Gemütliches Örtchen.
Besichtigung Backnang: Backnanger Stadtturm, Handwerkermuseum, mehrere historische Häuser z.B. Stadthaus, Schulhaus und Fachwerkhäuser.
Winnenden: Schwaikheimer Torturm, Schloss Winnenden jetzt Psych. Klinik, Schlosskirche mit einem phantastischen Jakobus Hochaltar (Schlüssel in der Klinik, Stempel beim Empfang), Altstadt überschaubar, Markthaus.

Unterkunft: Hotel Central am Anfang des Industriegebietes.  Lobby und Zweibettzimmer im 1.OG, Zimmer insgesamt gut, nachts nur von 0:00 bis 5:00 Uhr bei offenem Fenster zur Strasse möglich. Frühstücksbüffet  gut mit Auswahl.

Essen: Mittagsrast bei Kuchen in Schwäbisch-Hall. Abends beim Griechen direkt neben Hotel Central, Griechischer Teller reichlich und gut.

Dienstag 10.05.16


Esslingen a. Neckar







Kloster Bebenhausen




Tübingen














Rad: 9:00 Uhr Abfahrt, leichter Nieselregen, an den Fa. Kärcher Produktionsgebäuden vorbei. Ab Bahnhof gute Radwegbeschilderung über Schwaigheim, Korb, Beinstein. Dann ziemlich steile Anstiege ab Stetten bis Esslingen. 21 km 390 Hm
Wegen dem starken Regen in Esslingen wurde eine Regenpause eingelegt und der Zug bis Nürtingen genommen. Dort wartete Jens, der mich bis Tübingen begleitet. 30 km
Von Nürtingen immer am Neckar entlang bei teils starkem Regen bis kurz vor Tübingen. Der Regen lässt gottseidank nach, daher wird der Abstecher zum Kloster Bebenhausen angefahren. 12 km. Anschliessende Radbesichtigung bei Sonnenschein durch Tübingen. Insgesamt 66 km 610 Hm.

Besichtigungen: Esslingen: Sehr schöne Altstadt mit Fachwerkhäusern mit alemannischem Fachwerk, Esslinger Rathausstil, älteste Fachwerkzeile Deutschlands, Schelztorturm mit Skywalker, Stadtkirche, Münster St. Paul, Frauenkirche (Jakobusdarstellungen), Stempel im Tourismusbüro.
Bebenhausen: Schloss- und Klosteranlage, Besichtigung  Zisterzienser-Kloster, sehenswerter Kreuzgang und Klosterkirche. Stempel an Kasse
Tübingen: Fahrradbesichtigungstour durch die Altstadt, am Abend zu Fuss, Schloss Hohentübingen, Stiftskirche, Marktplatz, Alte Burse, Alte Uni, Jakobskirche (Stempel gegenüber).

Unterkunft: Hotel Am Kupferhammer, zirka 10 min Fussweg zur Altstadt,  Zimmer ruhig im Untergeschoss. Einrichtungen ok und sauber, aber Dusche mit Duschvorhang und sehr eng. Frühstück ausreichend und gut.

Essen:  Mittagsrast mit Suppe in Essslingen, abends Pizza in Tübingen am Haagtor .

Mittwoch 11.05.16

Horb
Rottenburg


Ihlingen
Glatt






Rad: Von Tübingen über Hirschau, Wurmlingen (wegen schlechter Sicht nicht zur Kapelle hoch) nach Rottenburg am Neckar. Das Wetter ist jetzt sonnig. Dann steile Anfahrt Richtung Seebronn, auf Hochebene nach Wolfenhausen, Ergenzingen nach Eutingen im Gäu. Abfahrt ins Neckartal nach Mühlen. Dann am Neckar entlang nach Horb mit Steigungen in die Altstadt bis zum Rathaus. Hier bekam ich den Tipp über das Glatttal nach Lossburg zu fahren. Neckaraufwärts bis zur Brücke nach Ihlingen. Abstecher zur Jakobskirche. Wieder zurück über Dettingen bis Abzweig Glatt. Im Ort ein schön gelegenes Wasserschloss. Sehr angenehmer Radweg ins Glatttal bis Hopfau, dann immer steilere Auffahrten über Bettenhausen nach Leinstetten. Weitere steile Waldwege bis Dottenweiler. Fahrt nach Lossburg und in der Ferne hört man schon das Gewittergrollen. 78 km 1010 Hm.

Besichtigungen:
Rottenburg: Schöner Marktplatz, Marktbrunnen und Dom St. Martin mit schlichter Bauweise. Stempel im Tourismusbüro.  Horb: Schöne Fachwerkhäuser, aber sehr steile Altstadtlage . Stempel im Tourismusbüro.
Ihlingen: Sehenswerte Jakobuskirche mit Gedenkstein (Stempel in der Kapelle)
Glatt: Wasserschloss mit ausgezeichnetem Cafe. Leinstetten: Stephanus Kirche mit herrlichem Flügelaltar. Stempel in der Kirche.
Horb: Viel Straßenverkehr, wenig Sehenswertes, ehemalige Jakobuskirche jetzt Gemeindehaus.

Unterkunft: Hotel Zur Traube in Lossburg , ruhige Lage abseits der Durchgangsstrasse. Einzelzimmer mit Balkonausgang, ausreichend gross und sauber. Freundliches Personal.
Schlechtes WLan, Heizkörper aus, damit keine Trocknungsmöglichkeiten. Das Frühstück war ok, aber kleine Brötchenauswahl und aufgebacken.

Essen: Rast in Rottenburg und Glatt bei Kaffee und Kuchen. Zum Abendessen gab es einen Haus-Burger „Zur Traube“ schmackhaft, grosse Portion.

Donnerstag 12.05.16
Alpirsbach


Schildach

Jakobskapelle Wolfach






Gengenbach


Rad: Schon frühzeitig Abfahrt zum Freischwimmbad bei leichtem Nieselregen. Am Parkplatz beginnt der sogenannte Flösserweg immer an der Kinzig vorbei. Schöner Waldweg an Bauernhöfen vorbei bis Alpirsbach.  Bei leicht beginnendem Regen ab Alpirsbach wird auf dem ausgeschildertem Radweg Schenkenzell erreicht. Weiter geht es nach Schiltach teilweise an der Strasse nach Halbmeil . Vor Wolfach wird der Regen immer stärker. Auf  Nachfrage erreiche ich den sehr steilen Kreuzweg hinauf zur Jakobskapelle (1,5 km steile Anfahrt). Völlig durchnässt kehre ich später in Wolfach bei der Krone (Stempel) ein. Leider macht der Regen keine Pause, daher Weiterfahrt über Haslach auf dem Kinzigtalradweg direkt nach Gengenbach. Auffahrt zur Jakobskapelle Gengenbach.  70 km, 400 Hm

Besichtigungen: Benediktiner Kloster Alpirsbach, Kreuzgang im gotischen Stil, Klosterkirche mit bemerkenswerter Orgel, weiter auf dem Weg am historischen Grenzpfahl Württemberg/Baden vorbei, am Ortseingang Schenkenzell Santiago Gedenkstein, Jakobskapelle Wolfach herrlich über dem Kinzigtal gelegen. Schiltach, Wolfach, Haslach leider alles im Regen, Mühlenkirche in Haslach. Auf den Abstecher nach Zell am Hammersbach wurde verzichtet. Jakobskapelle Gengenbach geschlossen. Stempel im Tourismusbüro. Leider war die 4 stündige Regenfahrt kein Vergnügen. Bei nur noch leichtem Regen wurde Gengenbach im Abendspaziergang besichtigt.

Unterkunft:  Hotel Pfeffermühle. Dieses Hotel kannte ich bereits von einem früheren Aufenthalt. Moderne Zimmer, ruhig und gut ausgestattet, genügend Heizkörper zum Trocknen, sehr freundlicher Empfang. Alles Bestens.
In der Pfeffermühle mein bestes Frühstück auf der Pilgerreise.

Essen: Mittags Einkehr in Gasthaus Krone Wolfach, leckeres Nudelgericht. Abends in einer Weinstube Salatplatte mit Lachs. Später ein Absacker im „Frei“.

 Freitag 13.05.16









Rad: Das Wetter ist kühl, bewölkt, aber noch kein Regen! Der Kinzigtalradweg führt geradewegs nach Offenburg. Dann weiter teilweise an der Kinzig oder auf dem Damm über Willstätt nach Kehl. Über die geschwungene Fahrradbrücke (Passerelle) gelangt man über den Rhein in den Jardin des deux Rives. Anlässlich der Gartenschau 2004 erbaut. Danach ist der Radweg durch ein grünes Band sehr gut gekennzeichnet bis zum Strasbourg Centre. Man kommt direkt am Endziel Münster heraus. Der spätere Weg zum Bahnhof wurde mir sehr gut beschrieben und war auch gut anzufahren. Bei der Ankunft in Monsheim hat mich das Regenwetter nochmals auf der Heimfahrt geduscht. 42 km, Flachetappe

Besichtgungen: Auf  den Abstecher nach Schutterwald wurde verzichtet. Endziel war das Strassburger Münster (Stempel in der Kirche), das eigentlich Liebfrauenmünster zu Strassburg heisst. Sie ist eine der bedeutendsten Kathedralen, die zu den grössten Sandsteinbauten der Welt gehört. Das Münster hat eine asymmetrische Form. Sehenswert sind die Astronomische Uhr und die Schwalbennestorgel. Der Besuch von vielen geführten Gruppen ist also bei diesem Kulturgut nicht ungewöhnlich. Nach dem Münsterbesuch bin ich dann noch durch die Altstadtgassen geschlendert.

Essen: Nur Kaffeepause in Strassburg, abends Einladung in Zellertal.

Heimfahrt: Abfahrt am Gare SNCF um 13:22 nach Appenweier, Zug nach Karlsruhe, Umsteigen in Mannheim, Umsteigen in Worms, Weiterfahrt nach Monsheim, Ankunft 16:59 Uhr. Mit dem Rad bis Zellertal.

Unterkunft: Zuhause im Zellertal

Zusammenfassung:
Der erste Tag war nach der Zugfahrt ziemlich anstrengend, vor allem der Weg von Schwäbisch-Hall nach Murrhardt. Dafür boten die Orte Schwäbisch-Hall, Murrhardt und Backnang viel Kultur, sehenswertes Fachwerk, schöne und ruhige Landschaften. Die Schlosskirche (Jakobskirche) in Winnenden mit ihrem Jakobus Altar war umwerfend. Ein besonderer Höhepunkt war Esslingen am Neckar mit seiner Bau- und Fachwerkgeschichte.
Das Neckartal und der Radweg sind ab Nürtingen sehr angenehm zu fahren. Der Abstecher zum Kloster Bebenhausen hat sich sehr gelohnt. Die Altstadt von Tübingen hat Flair und durch die Studenten ein jugendliches Treiben. Rottenburg am Neckar hat mich nicht so angesprochen, die Altstadt von Horb am Neckar ist zwar sehenswert, aber aufgrund der Hanglage nicht so angenehm zu erkunden. Die Jakobskapelle in Ihlingen hat mich beeindruckt, ebenso das ruhige einsame Glatttal. Leider waren die späteren steilen Auffahrten nach Lossburg sehr anstrengend. Lossburg selbst bietet nicht allzu viel, da ist Alpirsbach mit seinem Kloster wesentlich attraktiver. Der weitere Kinzigtalradweg bietet mit Schiltach, Wolfach und Haslach beschauliche und gemütliche Städte. Die Jakobskapelle in Wolfach gehört sicherlich zu den Höhepunkten dieses Jakobsweges. Gengenbach mit seiner schönen Altstadt und der beschaulichen Umgebung ist immer einen Besuch wert. Das Pilgerziel Strassburg mit Münster ist ganzjährig ein Touristenmagnet und ein würdiger Abschluss dieser Pilgerreise.

Fazit:

Die Gesamtstrecke von zirka 323 km mit dem Tagesschnitt von etwa 70 km an den vier ganzen Radtagen war teilweise anstrengend, was sicherlich auch an dem Regen lag.

Gastronomisch und von den Übernachtungsmöglichkeiten gesehen war alles von guter Qualität. Das Preisleistungsverhältnis war in Ordnung und überall war man gastfreundlich.

Mein Gesamturteil fällt sehr positiv aus, da es mit der Fachwerkstrasse, dem Neckartal und dem Kinzigtal sehr vielfältige Eindrücke und Sehenswürdigkeiten gab.
Das Pilgerwesen wird von den Gemeinden und Tourismusämtern gepflegt. Es werden Informationen, Wegbeschreibungen und Hilfestellungen gegegeben.

Mit Pilgergruß Helmut



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